Michael Ohler erläuft sich eine Deutsche Meisterschaft

Im Gegensatz zu anderen Ländern war das Traillaufen in Deutschland in der Vergangenheit eher unbekannt. Eine rühmliche Ausnahme bildete schon seit 1973 der Rennsteiglauf im Thüringer Wald. Im Laufe der letzten Jahre änderte sich das allmählich. Auch in Deutschland gibt es nun längere Läufe, die auf unbefestigten Wald- und Wiesenwegen durch die Landschaft führen. Eines der Hauptmerkmale dieser Laufart ist die teilweise Selbstversorgung. Entlang der Strecke befinden sich zwar Verpflegungspunkte, an denen jedoch lediglich Getränke zu bekommen sind. Dadurch wird es für die Teilnehmer notwendig, feste Ernährung selbst mitzuführen. Diesem Trend ist der Deutsche Leichtathletik-Verband nachgekommen und hat in Kooperation mit der Deutschen Ultramarathon Vereinigung erstmals eine Deutsche Meisterschaft im Ultratrail ausgeschrieben. Diese Meisterschaft fand am Pfingstsamstag in Reichweiler in der Westpfalz statt. Der Keufelskopf Ultratrail, den der dortige Sportverein jetzt seit 2009 ausrichtet, führt über 78 km, wobei eine Gesamthöhendifferenz von 3.000 m zu bewältigen ist.

Das Wetter meinte es gut mit den ca. 80 Läuferinnen und Läufern, die um 7 Uhr zur 1. DM Ultratrail starteten, denn bei durchschnittlich 18 Grad Lufttemperatur und teilweise bewölktem Himmel boten sich den Wettkämpfern gute Laufbedingungen. Bei den Männern löste sich Deutschlands derzeit bester Ultraläufer André Collet schon frühzeitig vom Feld und gewann mit deutlichem Vorsprung nach 7:16:29 h die DM-Premiere. Bereits auf Gesamtrang 6 folgte mit Michael Ohler ein Mitglied unserer Abteilung. Bis km 38 hatte er in Michael Sommer, dem zweifachen Gewinner des Bienwald-Marathons, eine angenehme Begleitung. Danach machte er Erfahrung mit der „Einsamkeit des Langstreckenläufers“. Er kämpfte sich durch, benötigte 7:54:57 h und durfte sich über den Gewinn der Deutschen Seniorenmeisterschaft M 50 freuen. Die TSV-Leichtathleten gratulieren! (RS)