Michael Ohler in der Schweiz aktiv

Zürich, 27./28. Juni: Das „Backyard Ultra“- oder „Last One Standing“- Format hat in den letzten beiden Jahren enorm an Beliebtheit gewonnen. Umso trauriger, dass auch diese eher familiär organisierten Rennen seit Ende Februar in die Corona-Pause gehen mussten. Das in Kandel Mitte Juni für deutsche Ultra-Runners geplante Rennen wurde von den Behörden leider nicht genehmigt. In der Schweiz nimmt man Covid-19 etwas lockerer. Eines der ersten Rennen dieses Formats, das nach der wettbewerbsfreien Pause wieder durchgeführt wurde, war der von Carsten Drilling in der Nähe von Zürich organisierte Witiker Backyard Ultra.

Es war ein würdiges und hervorragend ausgerichtetes Sportfest, das den über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern alles abverlangte. Auch das Wetter war eine Herausforderung – zuerst war es heiß, dann wurde es ziemlich nass. Dennoch waren die Leistungen höchstklassig – dazu muss man sich nur die Leistungen der letzten drei verbliebenen Runners anschauen:

  • Sieger: Niklas Sjöblom (SWE), 41 Runden (=274,9km)
  • Assist: Michael Ohler (GER), 40 Runden (=268,2km)
  • Beste Frau: Claire Bannwarth (FRA), 38 Runden (=254,8km)

Zur Einordnung: Bislang wurden bei den Rennen, die seit dem letzten Big Dog`s Backyard, der inoffiziellen Weltmeisterschaft, gestartet wurden, folgende Bestleistungen erzielt: in Japan 42 Runden, in Frankreich und Großbritannien je 41 Runden und in Indien 39 Runden.

Das hat auch eine Bedeutung für den Big Dog`s Backyard 2020 in den USA – so er denn stattfinden kann: Die Golden Ticket Race Gewinner haben ihren Startplatz beim Big Dog`s Backyard sicher; die Gewinner der anderen Rennen mit den meisten Runden füllen das Startfeld auf. Derzeit wäre Niklas Sjörblom also für Big Dog`s Backyard qualifiziert und Michael Ohler hätte beste Ausssichten, dabei zu sein. Und noch ein letztes Detail: Niklas Sjöblom hat vor dem Witiker Backyard Ultra bereits im Oktober 2019 den Lindingö Backyard Ultra in Schweden gewonnen, das aber mir „nur“ 26 Runden. Das zeigt einmal mehr, dass für Höchstleistungen auch ein starker „Assist“ nötig ist und ein starkes Spitzenfeld, das die Stärksten Runde um Runde pusht. In diesem Sinne bildeten Niklas Sjöblom, Michael Ohler und Claire Bannwarth ein Spitzenteam! Zur Ergänzung: Jede Runde hatte 140 Höhenmeter, somit bewältigte Michael Ohler zu den 268,2km noch 5.800 Höhenmeter.

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