Prad/Südtirol, 10. September: Der Transalpine Run 2021 ging am 10. September zu Ende. Dieser extreme Team-Etappenlauf über die Alpen von Norden nach Süden erforderte von den Sportler*innen spezielle Vorerfahrungen und -kenntnisse, denn die einzelnen Tagesetappen beinhalteten teilweise hochalpine Passagen. Gestartet wurde die Alpenüberquerung am 4. Sept. in Hirschegg im Kleinwalsertal. Bevor die 440 Teilnehmer morgens ab 7 Uhr starten durften, war ein Briefing angesagt. Es erfolgte ein Ausrüstungscheck, denn es musste von jedem mitgeführt werden: Trailrunningschuhe mit Profilsohle, Schuhspikes für Schneepassagen, Regen- und warme Kleidung, Handschuhe und Mütze, Trinkbehälter, Personalausweis, Desinfektionsmittel, Notfallausrüstung, Navigationsuhr mit eingespeichertem GPS-Track, Laufrucksack, Mobiltelefon und einiges mehr. Während des Briefings und der Startaufstellung mussten alle Teilnehmer der Maskenpflicht Genüge tun. Nach dem Start durfte natürlich jeder frei atmen und die jeweilige Etappe in Angriff nehmen.

Der TSV 1886 Kandel war bei diesem Event durch Pia Winkelblech vertreten, die diese Alpenüberquerung zum dritten Mal in Angriff nahm. Mit dem Läufer Dominik Klöppel bildete sie ein Team. Leider verletzte sich dieser auf der ersten Etappe und musste später den Wettkampf beenden. Das Ziel dieser ersten Teilstrecke in Lech am Arlberg erreichte sie nach 6 Std. und 10 Minuten, wobei viel Zeit durch die Verletzung des Partners verloren ging. Die 2. und alle nachfolgenden Etappen musste Pia fortan als Einzelkämpferin bestreiten. Für die 2. Etappe mit Ziel in St. Anton am Arlberg benötigte sie nur 4:53 h, obwohl dieser Abschnitt ähnlich lang wie der vorherige war.

Die weiteren Etappenziele waren Galtür, Klosters in der Schweiz, hier wurde den Teilnehmern ein Bergsprint von 7,8 km Länge mit fast 1.000 Höhenmetern abverlangt, dann Scuol im Engadin und schließlich Prad in Südtirol. Auf dieser 7. Etappe mit Startschuss im Schweizer Engadin traten noch 225 Teams von ursprünglich 285 gestarteten Teams an. Sie nahmen diesen 44 km langen Abschnitt mit 2.290 Höhenmetern aufwärts und 2.640 Höhenmetern bergab hinüber ins Vinschgau mit Enthusiasmus in Angriff. Die achte und letzte Etappe mit Ziel unterhalb des Ortlers fiel den Corona-Maßnahmen zum Opfer. Auf allen Etappen waren immer mehrere Verpflegungsstellen aufgebaut, an denen die Alpenüberquerer ihre Speicher wieder auffüllen konnten. Es gab eine Auswahl an Wasser, Iso, Tee, Cola, Kaffee, Kakao, Brot, Salami, Käse, Aufstrich, Energie-Riegel, Kuchen, Obst, Rohkost, Pasta, Suppen, Kartoffeln mit Salz und anderes mehr.

Sieger dieses Ultra-Etappenwettkampfes über 7 Tage mit 236 Kilometern, wobei insgesamt 13.400 Höhenmeter zu überwinden waren, wurde eine Schweizer Männermannschaft, die das Ziel nach knapp über 25 Stunden erreichte. Die letzten Teams benötigten mehr als die doppelte Zeit.

Die TSV-Starterin Pia benötigte für die letzte Etappe 7 Std. und 24 Min. Für die 236 km addierten sich insgesamt 41 h, 50 min, 13,6 sec. Damit platzierte sie sich bei den Einzelstartern auf Rang 9 und als zweitbeste Frau. Ein hervorragendes Ergebnis für die Kandeler Ultraläuferin.
